"Kunst im Schaufenster": Projektstart einer Online-Plattform für Kunstwerke

9. November 2022

Eine Digitale Plattform soll die Werke baden-württembergischer Künstlerinnen und Künstler für alle öffentlich und online zugänglich machen.

Eine neue digitale Kunstplattform soll baden-württembergischen Künstlerinnen und Künstlern eine Darstellungsmöglichkeit bieten und so deren Werke sichtbar machen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst das Forschungsprojekt „Kunst im Schaufenster“ in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 300.000 Euro. Das Pilotprojekt wurde Anfang November gestartet.

Kunststaatssekretär Arne Braun erklärte am Mittwoch, 9. November 2022, in Stuttgart: „Durch die veränderten Praktiken des gegenwärtigen Kunstbetriebs mit ihren neuen Akteurinnen, Akteuren und Medien, droht das Wissen des Kunstschaffens der Region und ihrer spezifischen Prägung verloren zu gehen. Das Projekt ‚Kunst im Schaufenster‘ ermöglicht baden-württembergischen Künstlerinnen und Künstlern ihre Werke auf einer digitalen Ausstellungsplattform sichtbar zu machen. Dies dient nicht nur der regionalen Vernetzung untereinander, sondern stärkt auch gleichzeitig den Kunststandort Baden-Württemberg, indem das Projekt die Kunstproduktion erforscht und fokussiert.“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Stuttgart werden eine bereits bestehende Datenmanagement-Software weiter ausbauen, so dass digitalisierte Werke am Bildschirm präsentiert werden können. Zudem wollen sie die Software um die Online-Plattform „Kunst im Schaufenster“ erweitern. Dort sollen die Werke in Form eines digitalen Schaufensters präsentiert werden und für die Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich sein.

Projektleiterin Kerstin Thomas, Professorin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, hebt die Bedeutung einer solchen Erschließung für das Verständnis der Kunst der Moderne hervor: „Unser Bild moderner und zeitgenössischer Kunst in Baden-Württemberg ist einerseits durch den internationalen Kanon bestimmt, der an die bekannten Künstlerinnen und Künstler angelegt wird, andererseits durch ein spezifisches Profil regionaler Gruppen und Kunstzentren. Das Projekt will durch eine Verknüpfung beider Perspektiven ein differenzierteres Bild südwestdeutscher Moderne erlangen und vermitteln.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Universität Stuttgart

Ermöglicht wird das Projekt durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Instituts für Kunstgeschichte mit dem Informations- und Kommunikationszentrum der Universität Stuttgart und der Universitätsbibliothek Stuttgart. Die Einrichtungen tragen wesentlich dazu bei, die großen Datenmengen in das digitale Format zu übertragen und sie dauerhaft zu sichern.

Durch den Einsatz normierter digitaler Formate wird auch der Austausch mit anderen Datenbanken und somit die Verknüpfung von weiteren Informationen zu den Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht. „Mit dem sukzessiven Aufbau dieser Plattform für Kunst, Kunstschaffende und den mit ihnen verbundenen Akteurinnen und Akteuren im Gebiet des heutigen Baden-Württembergs seit Beginn der Moderne leistet das Projekt profunde Grundlagenforschung zur modernen und zeitgenössischen Kunst der Region und trägt zur tieferen Kenntnis des Kulturraums im überregionalen und internationalen Kontext bei“, betonte Arne Braun.

Das Pilotprojekt soll zudem einen Beitrag zur immer dringlicher werdenden Aufgabe der digitalen Sammlungserfassung und Präsentation leisten, indem es als Modell für künftige digitale Werkverzeichnisse entwickelt wird.

Vorschläge zur Aufnahme von Künstlerinnen und Künstlern

Für die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler tritt ein Expertenkreis aus Wissenschaft, Museum und der künstlerischen Praxis zusammen. Vorschläge zur Aufnahme von Kunstschaffenden können von Leitenden öffentlicher und privater Sammlungen, Verwaltenden künstlerischer Nachlässe sowie von Kunstschaffenden aus Baden-Württemberg mit einem einschlägigen Gesamtwerk eingereicht werden.

Nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren und fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Kerstin Thomas, Universität Stuttgart, Institut für Kunstgeschichte, E-Mail

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